Herr Kolb, wieviele Hektar Rebflächen haben Sie und wie sieht der Rebsortenspiegel aus?

Mathias Kolb: Wir bewirtschaften aktuell 19 Hektar. Ein Viertel der Fläche ist mit Rotweinsorten bepflanzt, vor allem mit Dornfelder, Portugieser und Spätburgunder, drei Viertel mit Weißwein, vor allem Riesling, Burgunder und Müller-Thurgau. Die nächsten Jahre wird sich am Sortenspiegel kaum etwas verändern, weil unsere Anlagen im modernen Drahtrahmen stehen und in den Weinbergen die Fehlstellen nachhaltig neu bepflanzt werden. So zielen wir auf mindestens 50 Standjahre hin.

Wieviele verschiedene Weine erzeugen Sie und wieviele Flaschen füllen Sie ab?

Mathias Kolb: Wir haben ein sehr vielfältiges Sortiment. Bis zu 40 Positionen zählt unsere Weinkarte. Weine, Secco, Sekt, Saft und Glühwein zählen zu unserem Sortiment. So findet jeder Genießer seinen Geschmack. Insgesamt werden circa 100.000 Flaschen pro Jahr produziert, teilweise auch Abfüllungen speziell für Weinhändler.

Wohin geht der Trend bei Ihren Kunden, zum Beispiel Weine mit oder ohne Holzausbau, mehr Frucht, weniger Alkohol?

Mathias Kolb: Bei uns gibt es, wie überall, den Grauburgunder- und Rosé-Trend. Aber je nach Absatzregion werden verschiedenste Stile nachgefragt. Mehr verträgliche Weine, weiche Weine mit weniger Säure beziehungsweise nur gärungseigener Kohlensäure. Bei den Rotweinen haben wir große Nachfrage nach den leichteren, fruchtigen Weinen, dem die kräftigen, intensiven Weine mit einem gut eingebundenen Holz etwas nachstehen.

Welche Klientel kauft bevorzugt bei Ihnen ein?

Mathias Kolb: Da wir schon seit Generationen über 95 Prozent an Privatkunden absetzen, ist der Absatz ganz klar an bodenständige Leute, zu denen das Verhältnis schon fast familiär wirkt.

Wo sehen Sie Ihr Weingut in den nächsten drei bis fünf Jahren und was ist bis dahin geplant?

Mathias Kolb: In den nächsten Jahren versuchen wir natürlich den Anteil am Flaschenabsatz, auch im Export, deutlich zu steigern. Dazu kommt die Betriebszusammenlegung mit dem elterlichen Betrieb meiner Frau.

Welche Ihrer Weine würden Sie zu Festtagen und Partys vorschlagen?

Mathias Kolb: Wir würden, wie auch oft praktiziert, unseren Secco 1710 zum Empfang, dann, als Begleiter des Abends, Riesling Probus trocken, Grauer Burgunder trocken, Rosé feinherb und Muskateller feinherb empfehlen. So kommt jeder Geschmack auf seine Kosten.

Aus welchen Gründen sollten vor allem Neukunden unbedingt zu Ihnen kommen?

Mathias Kolb: Da wir ein Familienbetrieb mit drei Generation auf einem Hof sind, merkt jeder, dass bei uns auch sehr familiär-freundschaftlich auch mit den Kunden umgegangen wird. Bei einer kleinen Führung durch den Betrieb lernt uns jeder kennen und spürt, dass wir mit Herzblut das weiter führen, was Generationen vor uns aufgebaut haben. Aber immer durch Versuche offen sind, unsere Qualitäten immer noch weiter zu steigern.

Was war für Sie die Motivation Winzer zu werden?

Mathias Kolb: Meine Motivation Winzer zu werden, kam schon im Kindesalter. Früh dabei, machte natürlich alles Spaß und ich durfte auch früh im Weinberg oder direkt nach der Ausbildung die Zügel im Keller in die Hand nehmen. So sind die Generationen vor mir immer schon ein gewisses Vorbild gewesen, die Tradition weiter zu führen.

 

Herr Kolb, herzlichen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg und alles Gute.